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Informationsblatt der Bürgerinitiative vom 31.08.2000

Der folgende Text ist ein Auszug eines Informationsblattes, welches am Bürgerinformationsabend zur B 67n am 31.08.2000 von der Bürgerinitiative, in der u.a. Siegwart Graf zu Eulenburg und Hertefeld aktiv ist, verteilt wurde. Die im Originaldokument nicht vorhandenen Links habe ich hinzugefügt.


13 Fragen und Antworten zum geplanten Neubau der Bundesstraße B 67n in Uedem

1. Was ist geplant?

Die Bundesstraßenbauverwaltung plant den Neubau einer vierspurigen Bundesstraße mit einer mehr als vierzehn Meter breiten Fahrbahn, die von der Autobahnausfahrt A 57 direkt östlich an der Ortslage Uedem vorbei in Richtung Norden führen soll.

2. Was brächte ein Neubau der Bundesstraße B 67n den Uedemern?

Weder wirtschaftliche noch verkehrstechnische Vorteile, sondern die Entwicklung Uedems zu einem Knotenpunkt des Durchgangs- und Schwerlastverkehrs der Region mit gravierenden Folgen.

3. Wie soll Uedem mit dem prognostizierten tägl. Verkehrsaufkommen von fast 11.0000 PKW und LKW im Jahre 2010 ohne die B 67n fertig werden?

Ein solches Verkehrsaufkommen wird in Uedem nur dann entstehen, wenn die B 67n gebaut wird! Die Vertreter des Bundesstraßenbauamtes haben dies selbst mehrfach betont (zuletzt bei der Versammlung im Uedemer Bürgerhaus am 19. 7. 2000). In den Unterlagen der Planungsbehörde steht dazu ganz offen: Die B 67n würde großräumig die Verkehrsströme aller umliegenden Gemeinden nach Uedem ziehen und so zu einer annähernden Verdreifachung des Uedemer Verkehrsaufkommens führen! Nach der Planungsstudie verteilt sich dieser Verkehr bisher auf zahlreiche Alternativrouten -- auch weit außerhalb unserer Gemeinde.

4. Würde mit einem Bau der B 67n nicht wenigstens endlich der Durchgangsverkehr durch den Ortskern Uedems aufhören und Uedem von Verkehr entlastet?

Nein. Nachhaltig werden nur die Städte Kalkar und Goch entlastet, der Ortskern Uedems hingegen nur geringfügig -- so die Planungsunterlagen. Der Durchgangsverkehr der Region jedoch würde sich einseitig zu Lasten Gesamt-Uedems verlagern.

5. Was passiert künftig mit dem, heute schon gravierenden Durchgangsverkehr im Ortskern von Uedem, z.B. an der Thönisstraße, Gustav-Adolf-Straße?

Der größte Teil dieses Durchgangsverkehrs wird durch die konkret geplante Fortführung der westlichen L 5-Ortsumgehung aufgefangen. Außerdem sollen Durchfahrverbote schärfer kontrolliert werden.

6. Würde durch Bau der B 67n die L 5-Ortsumgehung überflüssig?

Leider nein. Nur die bereits größtenteils fertiggestellte L 5-Ortsumgehung kann den Durchgangsverkehr aufnehmen, den auch die B 67n nicht auffangen würde. Wichtig ist dabei außerdem, daß die L 5-Ortsumgehung auch der Anbindung der Uedemer Industriegebiete dient.

7. Wenn die B 67n nicht gebaut wird, wohin fließt dann künftig zusätzlicher Verkehr?

Der Verkehr wird über das bereits bestehende Netz ausreichend aufgefangen und verteilt sich gerecht unter den Alternativstrecken, deren Ausbau konkret geplant ist, wie z.B. im Bereich Wesel.

8. Wäre eine B 67n nicht wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung Uedems?

Nein. Die Anbindung der Uedemer Industriegebiete an die Autobahn könnte nicht durch eine B 67n, sondern nur durch die L 5-Ortsumgehung verbessert werden. Für den stetig wachsenden Wirtschaftszweig Niederrheintourismus allerdings wäre Uedem mit Bau der B 67n künftig seiner Perspektiven beraubt. (Siehe Frage 10).

9. Würde man als Bewohner Uedems einen Neubau der B 67n überhaupt bemerken?

Allerdings: Durch einen Bau der B 67n würden weite Teile der Gemeinde einem Dauerlärm- und Abgaspegel ausgesetzt, der bei dem prognostizierten Verkehrsaufkommen den Emissionen einer mittleren Autobahn entspräche (nicht nur für die direkt an der Trasse gelegenen Wohngebiete). Die Trasse würde gem. Planung im Bereich des Ortsgebietes auf einem mehr als sechs Meter hohen Damm verlaufen und auf einer Überführung noch über die Boxteler Bahn geführt werden.

10. Was geschieht mit der Landschaft Uedemerfeld und den Brüchen?

Durch die Trasse der B 67n würden das wichtigste Uedemer Naherholungsziel und diese am Niederrhein einzigartige Landschaft unwiederbringlich zerstört. Alle lokalen, regionalen und überregionalen Freizeitrouten (Rad-, Wander/Jogger- und Reitwege; Niederrheinroute, Herrensitzroute etc.) würden von Uedem abgetrennt. Mehrere Landschaftschutzgebiete würden durchschnitten, das Landschaftsbild zerstört. Von der Hohen Mühle aus beispielsweise würde man direkt auf die Trasse blicken.

11. Welche weiteren langfristigen Konsequenzen wären für Uedemer Bürger zu befürchten?

Erfahrungsgemäß ist davon auszugehen, daß in großen Teilen der Gemeinde die Immobilienwerte im Vergleich zu intakten Gemeinden sinken würden, da in ländlichen Regionen vor allem Ruhe und Einbettung in unberührte Natur gesucht wird. Uedem ist bisher als Wohngemeinde erfolgreich. Aber: Kein potentieller Käufer möchte im Bereich einer Verkehrshauptschlagader bzw. in einer von Verkehr geprägten Gemeinde wohnen.

12. Wer entscheidet mit über einen Bau der B 67n?

Im Ergebnis auch die Uedemer Bürger bzw. in Vertretung der Uedemer Gemeinderat. Diesen Einfluß haben die Vertreter der Bundesstraßenbauverwaltung mehrfach öffentlich betont. (Zuletzt bei der Versammlung im Uedemer Bürgerhaus am 19.7.2000). Wenn sich die Uedemer gegen den Bau der B 67n aussprechen, wird gem. Aussage der Bundesstraßenverwaltung das Projekt sofort zurückgestellt!

13. Was kann man als Uedemer Bürger oder jeder Einzelne von uns tun?

Auf alle Gemeinderöte einwirken und ggf. mit einem Bürgerentscheid die Uedemer Bürger selbst entscheiden lassen. Durch Unterschriften deutlich machen, daß die Uedemer die irreparablen Schaden und Probleme, die durch die B 67n verursacht würden, auf keinen Fall akzeptieren werden.

Eine PARTEIÜBERGREIFENDE BÜRGERINITIATIVE eint bereits jetzt Uedemer Bürger aus allen Bereichen -- egal welcher Wohnlage -- alle mit nur einem Ziel:

Die Bürger Uedems wollen die Lebensqualität in Uedem erhalten!

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Sascha Rogmann
Erstellt am 17.09.2000, zuletzt geändert: 2002-03-14, 01:28:28